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Geschichtliches von Carlow
Im Jahre 1158 wird Carlow als Karlowe erstmals urkundlich erwähnt. Das Geschlecht der Karlows gab dem Ort nicht den Namen, sondern nannte sich nach dem Dorf, das sie mehrfach in Besitz hatten. Die Burg der Karlows lag am heutigen Ortsausgang nach Stove. Um 1400 etwa waren die Karlows verschwunden, jedenfalls werden sie nicht mehr in Urkunden erwähnt. Sie hatten ja auch immer wieder Lübecker Kaufleute auf den Handelsstraßen ausgeraubt.
Heinrich von Wittorp, 1367 - 1388 war er der 17. Bischof von Ratzeburg, erwarb im Jahre 1377 den Hof und die Burg Stove. Im Jahre 1593 gab es in Carlow elf Hauswirte. Unter den Namen im Kirchenrechnungsbuch sind einige bis heute im Dorf vertreten: z.B. Voss, Hagemann, Holst, Kaven, Bars.
Ein Einbruch war der Dreißigjährige Krieg. Im Jahre 1645 lagen noch fünf Höfe wüst. Der Pastor und der Küster waren während der Kriegsjahre zeitweilig nach Ratzeburg geflohen. Aber es ging wieder aufwärts. Bald nach dem Nordischen Krieg (1700 - 1721) erholte sich das Dorf, und 1747 gibt es bereits 19 Bauern in den Kirchenzehnten. Ihre Nachkommen sind heute zu finden: z. B. Boye und Borchert, Holst und Heitmann, Dierk und Möller, Kreuzfeld und Wienck.
Nach der Regulierung Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts, entwickelte sich ein relativ wohlhabender Bauernstand, der auch begann, ein kulturelles Dorfleben aufzubauen. Ein Beispiel dafür ist der Männergesangsverein, der Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurde und seine Fortsetzung im Gemischten Chor Carlow bis heute findet. Carlow pflegte auch Volksbräuche, wie das Ringreiten, das Jungfernfahren und andere. Bis hin Festen, die auf der Festwiese gefeiert wurden.
Man kann der Geschichte Carlows in einer kurzen Abhandlung nicht gerecht werden. Unbedingt zu beschreiben sind die Zeiten von den 20er-Jahren über die Jahre 1933 bis 1945 und die Zeit der DDR, die das Dorf unbestritten auch geprägt haben. Das soll in einer Festschrift zur 850-Jahrfeier beschrieben werden.
Karl Heinz Molkenthin
Quelle: SVZ vom 03. April 2002
Burg Karlow
Verläßt man das Dorf in westlicher Richtung, so gelangt man nach Stove. Zur rechten Hand ist der Lauf der Oberen Maurine zu sehen. Teilweise versteckt im Schatten von Weiden, Erlen, Rohr und Schilfwiesen.
Ein perfekter Standort für eine Burg. Auf dem künstlich angelegten Burghügel errichteten die Ritter von Karlow ihre Burg. Sie wurde von den Brüdern Herrmann und Rainer von Karlow bewohnt und gleichzeitig zur Raubritterfestung.
1291 verbündeten sich die Herzöge von Mecklenburg und der Stadt Lübeck. Sie machten dem Raubrittertum an der damaligen Handelsstraße Lübeck – Schwerin ein Ende.
1397 kaufte der Bischof von Ratzeburg Detlev die zerstörte Burg und ließ sie eintragen. Die Burg verfiel und wurde nicht mehr registriert.